Geislinger Kulturherbst 2024
600 Jahre
Stadtkirche Geislingen
1424 – 2024
Imposantes Bauwerk und Ort der Begegnung
20. SEPTEMBER - 20. OKTOBER 2024
Auf den Spuren von Vater und Sohn Syrlin
Wer die meisterhaft gestalteten Figuren des Chorgestühls in der Geislinger Stadtkirche einmal gesehen hat, vergisst sie nicht mehr. Geschaffen hat diese Jörg Syrlin der Jüngere. Das Gestühl und der Dreisitz zählen, neben Chorgestühl und Dreisitz im Kloster Blaubeuren zu seinen Hauptwerken. Das künstlerische Talent war ihm in die Wiege gelegt: Sein Vater, Jörg Syrlin der Ältere, hatte das Chorgestühl im Ulmer Münster gefertigt. Von ihm übernahm der Sohn auch die Werkstatt mit anderen Bildhauern, die zusammen die Ulmer Schule bildeten. An diesem Tag erfahren Sie mehr über die drei Chorgestühle und ihre Meister. Nach einer Führung im Ulmer Münster, speziell zum Chorgestühl, geht es nach Blaubeuren. Inhalt der Klosterführung sind auch die Werke Syrlins d. J. Dessen Geislinger Chorgestühl wird zum Abschluss besucht und fachkundig erklärt.
Die Reise erfolgt mit der Deutschen Bahn. Alle Eintrittspreise und die Bahnfahrt sind im Preis enthalten. In Blaubeuren ist ein Zeitfenster von 45 Minuten für ein Mittagessen eingeplant. Bitte geben Sie bei der Buchung an, ob wir Ihnen einen Platz in einem Restaurant reservieren sollen.
Dauer: bis 17.30 Uhr
Treffpunkt: Bahnhof Geislingen
Sonntags-Matinee des Fördervereins der Musikschule Geislingen
Vier Lehrkräfte der Musikschule werden zusammen mit dem Organisten Thomas Rapp eine abwechslungsreiche Konzertstunde gestalten. Verschiedene Kombinationen von Instrumenten treffen dabei auf Werke unterschiedlicher Epochen.
Das Ensemble: Susanne Gmelin (Viola), Martina Melk (Querflöte), Renate Menzel-Bisle (Klarinette), Thomas Rapp (Orgel), Stefan Wich (Saxophon).
Narziss und Goldmund
Die opulente Verfilmung von Hermann Hesses berühmtem Roman „Narziss und Goldmund“ nimmt die Zuschauer*innen mit in die Zeit vor ca. 600 Jahren. Die Geschichte rund um die Freundschaft des Mönches Narziss und des späteren Bildhauers Goldmund war zu Hesses Lebzeiten sein populärstes Werk und greift viele Aspekte des Lebens im Spätmittelalter auf, auch wenn Hesse kein historisch korrektes Werk, sondern eine Geschichte über das Zusammenspiel von frommer Askese und Sinnesfreuden geschaffen hat. Gleichwohl kommen viele Themen zur Sprache, die Regisseur Stefan Ruzowitzky sehr lebendig in Szene gesetzt hat: Klosterleben, Bildhauerei, Krieg, Pest oder das Zunftwesen bilden den Rahmen der dramatischen Geschichte.
Wem gehört die Stadtkirche? Aneignungen eines Kirchenraumes
Unsere Stadtkirche ist seit jeher ein Gotteshaus. Dennoch und zugleich gerade deshalb steht sie seit ihrer Errichtung mitten im Stadtleben, und zwar unübersehbar. Immer wieder haben unterschiedliche Gruppen sich das prächtige Bauwerk auf ihre Weise angeeignet: beispielsweise die neuen ulmischen Stadtherren und Bruderschaften in der Anfangszeit – und schon wenig später reformatorische Prediger. Damit waren stets Umgestaltungen verbunden: sichtbar etwa an Epitaphien und anderen Kunstwerken, an den Relikten der neogotischen Innenausstattung und auch an der letzten großen Renovierung in den 1970er Jahren, die den Kirchenraum zu einem Veranstaltungsraum hat werden lassen.
Der Vortrag soll den Bedeutungswandel der Stadtkirche innerhalb Geislingens und darüber hinaus skizzieren.
Führung durch die Ausstellung „600 Jahre Stadtkirche Geislingen“
Den vielen Facetten und Geschichte(n), die von der Stadtkirche ausgehen, widmet sich die Ausstellung „600 Jahre Stadtkirche Geislingen“. Das Jubiläumsjahr 2024 über werden die Entstehung und spätere Veränderungen des Kirchenbaus ebenso beleuchtet wie der Wandel im Innern, bedingt durch die Reformation, die Umbauten und Sanierungen. Gleichzeitig erhält man manchen Blick in sonst verborgene Bereiche des einzigartigen Gebäudes.
Der Stadtarchivar und Ausstellungskurator Philipp Lintner gibt in einer Führung einen Überblick über die Jubiläumsausstellung.